Mohamedou Ould Slahi Houbeini (Arabisch: محمدو ولد الصلاحي) wurde 1970 in Rosso, Mauretanien als Sohn eines Kamelhirten geboren. Als 18-Jähriger kam er mit einem Stipendium nach Deutschland, um Elektrotechnik zu studieren. Er reiste er nach Afghanistan, um in einem Al-Qaida-Camp ausgebildet zu werden, sagte sich aber zwei Monate später los und gibt an, seither keine Verbindungen mehr zu haben. Nach dem 11. September wurde er dennoch immer wieder verhört und beschuldigt. 2001 einführte ihn der US-amerikanische Geheimdienst. Slahi Houbeini saß daraufhin 15 Jahre lang ohne Anklage im Gefangenenlager Guantánamo Bay, wo er gefoltert und misshandelt wurde. Eine Beteiligung an terroristischen Anschlägen wird von den Behörden in den USA inzwischen ausgeschlossen. Es konnten nie Beweise vorgelegt werden. Während seiner Inhaftierung schrieb Slahi Houbeini insgesamt vier Bücher; Teile davon wurden beschlagnahmt. Seine Memoiren „Das Guantanamo Tagebuch“ (Tropen, 2015) wurden ein internationaler Bestseller und mit Jodie Foster und Tahar Rahim in den Hauptrollen verfilmt. Der Mauretanier ist ein Film, der fassungslos macht. Zugleich ist es aber auch die Erzählung von der Widerstandskraft eines Menschen, der unter entsetzlichsten Umständen inhaftiert war und trotz allem seine Fähigkeit zur Lebensfreude bewahrt hat. Slahis Houbeinis erster Roman Die wahre Geschichte von Ahmed uns Zarga erscheint im August im InterKontinental Verlag. Dieser zeitlose Roman, poetisch und feinsinnig, erzählt den Überlebenskampf einer Beduinenfamilie inmitten einer sich verändernden Welt. Er wirft brandaktuelle Fragen globaler Verantwortung auf.
BÜCHER:
The Mauritanian (originally published as Guantánamo Diary, 2015) | Das Guantanamo-Tagebuch unzensiert (2015)
The Actual True Story of Ahmed and Zarga (2021) | Die wahre Geschichte von Ahmed und Zarga (Aug. 2023)
FILME:
„Slahi und seine Folterer“, ARD Panorama, 2021
„Der Mauretanier“, Regie: Kevin Macdonald, Tobis Film 2021
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